Woher kommen die eigenen Emotionen?
Wie entsteht Wut? Warum tobt eine Führungskraft im Meeting aufgrund schlechter Ergebnisse und die andere setzt ihre Emotionen angemessen und gewinnbringend ein?
Was haben die eigenen Werte mit den Emotionen zu tun?
Wie steht der IQ zur emotionalen Intelligenz? Wie wichtig ist es die eigenen Emotionen zu kennen?
Gehört es eines Tages zur üblichen Bildung emotionale Intelligenz zu vermitteln?
Menschliche Kompetenzen wie Selbstwahrnehmung, Selbsterkenntnis, Selbstbeherrschung und Empathie, dazu die Künste des Zuhörens, der Konfliktlösung und der Kooperation zu erlernen?
Über die emotionale Intelligenz lässt sich viel recherchieren, schreiben und sie ist sicherlich noch nicht zu Ende erforscht.
Den Begriff gibt es seit 1990, richtig populär wurde er 1997 mit dem Psychologen David Goleman und seinem Buch „Emotionale Intelligenz“.
Seine Botschaft lautet:
Ohne ein intaktes Gefühlsleben taugt der beste Intellekt nichts, denn das emotionale und rationale System, stehen in beständiger hochkomplexer Wechselwirkung zueinander.
Wenn du diesen Blog Artikel gelesen hast…
..dann weißt du was emotionale Intelligenz ist und warum sie neben der kognitiven Intelligenz genauso wichtig ist.
Du kennst die einzelnen Kompetenzen und kannst diese an dir selbst und anderen bewusster wahrnehmen und ausbauen.
Gedanken über persönliche Werte, was deine Emotionen damit zu tun haben und der individuelle „emotionale Stil“ beschäftigen dich.
Wenn du das Thema genauso spannend findest und mehr wissen möchtest, erfährst du selbstverständlich meine Quellen.
Wenn du deine eigenen Werte und Emotionen in einem Coaching reflektieren willst, um zu wissen wer du bist und wie du tickst – dann melde dich gerne bei mir.
Emotionale Intelligenz ist erlernbar und wird häufig auch mit dem Begriff Reife gleich gesetzt. Dich im Alltag und in verschiedenen Situationen zu beobachten und deine Emotionen und die darauf folgenden Handlungen selbst zu reflektieren, ist eine Möglichkeit dafür.
Buchempfehlungen für dein persönliches und berufliches Wachstum:
Definition Intelligenz und emotionale Intelligenz
Unser Kopf
Intelligenz ist in der Psychologie ein Sammelbegriff für die kognitive Leistungsfähigkeit des Menschen (Quelle Wikipedia)
♣ Die Intelligenz beschreibt unseren rationalen Verstand, unser Wissen und die Fähigkeit Dinge abzuwägen, zu reflektieren und langfristige Pläne zu machen.
Unser Herz
Emotionale Intelligenz beschreibt die Fähigkeit, eigene und fremde Gefühle (korrekt) wahrzunehmen, zu verstehen und zu beeinflussen. (Quelle Wikipedia)
Beruflich gesehen ist sie zum Beispiel bei der Mitarbeiterführung von Vorteil und allgemein dort, wo diplomatisches Fingerspitzengefühl gefragt ist, wie bei Verhandlungen und generell im Umgang mit Menschen. Aber auch privat erleichtert uns emotionale Intelligenz den Umgang mit uns selbst, Familie/Freunden und den Kontakt zu Fremden. Einschätzen zu können, was unser Gegenüber empfindet und warum, hilft uns, Dinge nicht auf uns selbst zu beziehen (z. B. Wut) und angemessen darauf zu reagieren. Auch hilft es, uns von einer Situation, wie z. B. dem Streit mit dem Partner, nicht den ganzen Tag vermiesen zu lassen und schnell wieder aus dem negativen Gedankenkarussell zu entkommen.
Das kann durchaus auch bedeuten, dass eine Person mit einem hohen Emotionalen Quotienten (EQ) beispielsweise im Beruf erfolgreicher ist als eine Person mit größerer fachlicher Qualifikation oder einem höheren Intelligenz Quotienten (IQ), aber eben geringerer emotionaler Intelligenz.
Kompetenzen für emotionale Intelligenz (nach David Goleman)
Der US-Psychologie Daniel Goleman (1997) definierte folgende Kompetenzen für emotionale Intelligenz:
1. Selbstwahrnehmung:
Beschreibt die Fähigkeit, die eigenen Gefühle, Stimmungen und Bedürfnisse zu erkennen und die Wirkung des eigenen Handelns auf andere objektiv einzuschätzen.
Hierbei ist es spannend die eigenen Werte zu kennen und zu ermitteln, welcher persönliche Wert bei der auftretenden Emotion angesprochen wurde.
Beispiel: Paul regt sich fürchterlich darüber auf, dass ihm die Vorfahrt genommen wurde. Er wird wütend und feuert noch die nächsten drei Ortschaften mit Kraftausdrücken um sich. Fairness ist für ihn ein elementarer Wert im Leben und seine Wut drückt eine entsprechende Werteverletzung aus.
2. Selbstregulierung:
Wie gehst du mit deinen Gefühlen und Stimmungen um und wie kannst du sie zu deinem Zweck steuern? Selbstregulierung beschreibt die Fähigkeit Absichten zu verwirklichen (Umsetzungsstärke) durch zielgerichtetes und realitätsgerechtes Handeln.
Wer seine Bedürfnisse der Situation angemessen anpassen und Zielvorgaben unterordnen kann, wird im Berufsalltag in der Regel erfolgreicher sein.
3. Empathie:
Die Gefühle anderer Menschen wahrzunehmen und darauf angemessen zu reagieren ist Empathie. Auch unausgesprochene Bedürfnisse zu erkennen und zu klären, kann gerade im beruflichen Kontext wichtig sein.
Schafft es eine Führungskraft die Stimmung einzelner Mitarbeiter und des Teams zu erfassen und zu deuten, kann er entsprechend darauf reagieren und Konflikte frühzeitig erkennen und lösen.
4. Motivation:
Sich selbst und andere für Aufgaben begeistern können, wird als Motivation bezeichnet. Sie beschreibt außerdem Beweggründe (Motive), die zu einer Handlung führen.
5. Soziale Kompetenz:
Soziale Kompetenz bezeichnet die persönlichen Fähigkeiten und Einstellungen, die dazu beitragen, das eigene Handeln von einer individuellen auf eine gemeinsame Handlungsorientierung hin auszurichten.
Sozial kompetente Menschen knüpfen leicht neue Kontakte und haben weniger Mühe, Beziehungen zu pflegen und aufzubauen. Für die berufliche Karriere ist eine gesunde Netzwerkpflege viel wert.
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Werte und Zusammenspiel der Basisemotionen beim Menschen
Was sind deine Werte? Was ist dir wichtig im Leben und was macht dich aus?
Ist es die Familie, die Freiheit oder deine Sicherheit? Wie wichtig ist dir Liebe und Gesundheit? Von welchen Werten lässt du dich leiten?
Werte kann man sich als eigener innerer Kompass vorstellen, sie helfen uns unser eigenes Handeln, das von anderen Menschen einzuschätzen und uns im Leben zu führen. Ob wir etwas als gut oder schlecht bewerten, hängt viel mit dem eigenen Wertesystem zusammen.
Sich damit näher zu befassen und im Rahmen einer Reflexion eine IST Analyse der eigenen Werte vorzunehmen, schafft Klarheit zur eigenen Identität.
Bei meiner Recherche habe ich eine Seite gefunden, welche sich ausschließlich mit dem Thema Werte beschäftigt und eine Liste aller Werte veröffentlicht hat.
Basisemotionen
Es gibt fünf Basisemotionen, welche im Zusammenspiel mit unseren Werten stehen.
Ärger – Werteverletzung
Berufliches Beispiel: Ein Kollege wird befördert, obwohl er deutlich weniger Qualifikationen aufweist. Als Emotion zeigt sich Ärger und Frust, dieser wird aus dem ersten Impuls heraus lautstark geäußert, was sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten nicht günstig auswirkt. Hier gibt es einige Werte die verletzt sein können, z. B. Gerechtigkeit oder Wertschätzung. Diese genau zu hinterfragen und die Situation zu beleuchten, kann helfen mit dem Umgang der eigenen Emotionen besser zurecht zu kommen.
Trauer – Werteverlust
Privates Beispiel: Nach der Trennung von ihrem Freund fühlt sich Anna schlecht. Sie kann kaum schlafen, isst nur das Nötigste und negative Gedanken kreisen ihr im Kopf. Sie hat einen Werteverlust in der Liebe erlitten und zeigt als Emotion Trauer. Je nachdem wie stark Liebe in Annas Wertesystem ist, variiert die Stärke ihrer Emotionen.
Freude – Werteerfüllung
Berufliches Beispiel: Ein Projekt wurde erfolgreich abgeschlossen und wird von Vorgesetzten und Team gefeiert. Anerkennung und Wertschätzung sind zwei Werte des Projektleiters und diese werden beide erfüllt. Die darauf folgende Emotion ist Freude.
Angst – Werteunsicherheit
Berufliches Beispiel: Es steht eine Umstrukturierung in der Firma an und ein Teil der Arbeitsplätze soll abgebaut werden. Sind die Werte Sicherheit und Stabilität in einem Wertesystem hoch angesiedelt, wird als Emotion die Angst folgen und sich mit z. B. einem Gefühl der Lähmung breit machen.
Zuneigung – Wertevereinbarkeit
Privates Beispiel: Eine Familie packt ihre sieben Sachen, verkauft alles in Deutschland und macht sich auf ins große Abenteuer Weltreise. Der Wert Freiheit und Unabhängigkeit oder auch Familie kann hier beim Beobachtenden oder Lesenden eine Emotion der Zuneigung auslösen.
Unser „emotionaler Stil“ (basierend auf sechs Dimensionen nach Richard Davidson & Sharon Begley)
Jeder Mensch verfügt über einen eigenen emotionalen Stil. Dieser gibt Aufschluss darüber, warum die emotionalen Reaktionen auf die Höhen und Tiefen des Lebens individuell so unterschiedlich ausfallen. Unterschiede im emotionalen Stil sind der Grund, warum der eine aus einer Krise heraus wächst und sich schnell erholt und der andere viele Monate oder Jahre in Verzweiflung versinkt.
Der emotionale Stil ist wie der eigene Fußabdruck einzigartig und setzt sich aus Elementen der sechs unten genannten Dimensionen zusammen. Richard Davidson (weltweit führender Gehirnforscher) & Sharon Begley haben in ihrem Buch „Warum regst du dich so auf? Wie die Gehirnstruktur unsere Emotionen bestimmt“ einen Test abgebildet, um den eigenen emotionalen Stil heraus zu finden.
Die sechs Dimensionen:
♥ Resilienz – Der Umgang mit Rückschlägen (belastende Erlebnisse)
♥ Grundeinstellung – eher negativ oder positiv? Wie lange kann ich positive Emotionen halten?
♥ Soziale Intuition – intuitiv spüren, wie es um das Gegenüber gerade bestellt ist (z. B. totale Anspannung oder innere Gelassenheit)
♥ Selbstwahrnehmung – Die eigenen Gedanken und Gefühle bewusst erkennen oder handeln ohne zu wissen warum?
♥ Kontextsensibilität – Die allgemeingültigen Regeln des zwischenmenschlichen Miteinanders erfassen können (was ist angebracht in der jeweiligen Situation?)
♥ Aufmerksamkeit – Konzentration aufrechterhalten und emotionale Ablenkungen ausblenden. Wie klar ist mein Fokus?
In unseren Gedanken und Emotionen spiegeln sich bestimmte Aktivitätsmuster im Gehirn wieder. Das Buch bietet noch mehr in Bezug auf die neuronalen Vernetzungen des Gehirns und wie positive Veränderungen unseres emotionalen Stils durch Meditation und Achtsamkeit möglich sind. Auch gehen die Autoren näher auf die Erkrankung Depression und die neuronalen Zusammenhänge ein.
Die würde jedoch den Rahmen des Blog Artikels sprengen, bei Interesse empfehle ich das oben genannte Buch zu lesen oder auf einen Buchstaben im Coaching ABC zu warten, der sich damit befasst ♥
A – B – C Modell der Emotionen nach Albert Ellis
♥ Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern unsere Sicht der Dinge ♥
Wie viel Einfluss wir auf unsere Emotionen haben und wie Denken, Fühlen und Handeln miteinander im Zusammenhang steht, zeigt das A – B – C Modell der Emotionen aus der kognitiven Verhaltenstherapie, welches auch im Coaching Anwendung findet.
Nach Albert Ellis sind emotionale Probleme nicht in erster Linie das Resultat äußerer Umstände. Sie entstehen durch eine verzerrte, irrationale Sichtweise dieser Umstände.
Die Grundlage dieser Sichtweise sind allgemeine irrationale Überzeugungen und Werthaltungen wie etwa:
♦ Ich darf keine Fehler machen
♦ Ich muss perfekt sein
Betrachtet wird eine bestimmte Ausgangssituation, bei der es zu einer unerwünschten Emotion kam.
A – Ausgangssituation (Auslöser)
B – Bewertung der Situation (Gedanken)
C – Konsequenzen (Gefühle und Verhalten)
Durch eine Neubewertung der Situation, können Gefühle und das Verhalten positiv beeinflusst werden.
Berufliches Beispiel:
Der Kollege wird trotz gleicher Qualifikation vom Vorgesetzten befördert. Max Gedanken dazu sind „ich bin nicht gut genug“, „keiner nimmt mich ernst“ und „immer werde ich übersehen“. Als Konsequenz fühlt er sich ungerecht behandelt und sein Verhalten könnte z. B. ein „Dienst nach Vorschrift“ nach sich ziehen.
Max könnte die Situation jedoch auch anders bewerten und seine Gefühle und das daraus resultierende Verhalten wären völlig unterschiedlich. Er könnte es z. B. als Chance sehen auf eine nächsthöhere Stelle, die in Kürze ausgeschrieben wird. Seine Konsequenz wäre sicherlich, dass er sich noch mehr in die Arbeit stürzt und zeigt was er kann.
Für eine tiefer gehende Reflexion und um die eigenen „blinden Flecken“ aufzudecken, empfiehlt sich im Coaching oder bei seelischen Erkrankungen in der Therapie das Thema Emotionen näher zu betrachten. Durch Modelle wie z. B. das A – B – C Modell der Emotionen lassen sich Situationen neu bewerten und entsprechend auch neu „fühlen“. Hier kann ein neuer, besserer Umgang mit den eigenen Emotionen durch die Erkenntnis und Bearbeitung von irrationalen Gedanken (Glaubenssätzen) erlernt werden.
Zu guter Letzt..
Beim Buchstaben E hatte ich zuerst die Entwicklungsstufen Erwachsener im Kopf, nach einer Abstimmung auf Instagram war jedoch die emotionale Intelligenz ein klarer Sieger. Das Thema ist spannend und hat mich sehr gepackt, dass ich mir zwei Bücher zugelegt habe und diese verschlinge ♥
Vielen Dank für dein Interesse an meinem Blog Beitrag zur emotionalen Intelligenz.
Du hast Anregungen oder Fragen? Ich freue mich auf deine Nachricht.
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