Kommunikation; Schulz von Thun

Die Kommunikation – von Sendern und Empfängern ♥

Kennst du folgende Situation?

Ein Familienmitglied oder ein Kollege/Vorgesetzter sagt etwas zu dir und du bist auf 180.

Könntest an die Decke gehen. Etwas zerschlagen. Schreien. Weinen. Dich zurück ziehen. Dem anderen deine Meinung sagen, mit allen fiesen Schimpfwörtern die dazu gehören. Vielleicht löst ein Satz auch einfach nur ein ungutes Gefühl in dir aus, vermiest dir die Stimmung und du grübelst lange Zeit darüber nach.

Die Worte haben dich an einem wunden Punkt erwischt.
Etwas in dir getroffen.
Du reagierst darauf.

Mit einem Gefühl und einer Reaktion. 

Dabei können die Worte deines Gegenübers ganz harmlos sein.

Die Frage ist immer, was genau bei dir angekommen ist…

„Man kann nicht nicht kommunizieren.“ – Paul Watzlawick

Lies weiter…

…falls du manchmal ärgerlich, gereizt oder wütend reagierst und zukünftig gerne innerlich und äußerlich ruhig bleiben möchtest. Oder falls du jemanden kennst, der sich ständig über andere Menschen ärgert und du wissen möchtest warum das so ist.

Dann könnte der Blog Artikel dir Impulse geben, mit diesen Situationen künftig gelassener umzugehen.

Kommunikation – Impulse aus diesem Artikel

Wir schauen uns heute deinen Mund und deine Ohren genauer an (keine Angst, die Ohrenstäbchen bleiben im Schrank):

  • Die zwischenmenschliche Kommunikation, insbesondere auf welchem Ohr du ausgesprochene Worte hören/empfangen kannst.
  • Mit dem Verständnis, auf welchen Ebenen du kommunizierst, kannst du deine (emotionalen) Reaktionen besser verstehen und durch eine neue Perspektive gelassener reagieren.

Im zweiten Teil „Warum dir (Neu-)Bewertungen das Leben erleichtern“ erfährst du, welchen Spielraum es zwischen einer Ärger-auslösenden Situation und deiner Reaktion darauf gibt. Wie du dein Verhalten so verändern kannst, dass du damit in deiner Balance und inneren Ruhe bleibst.

Kommunikation – von Sendern und Empfängern

Es gibt spannende Psychologie- und Kommunikationsmodelle. Die Methoden und Modelle wurden im Internet sicher schon tausendfach beschrieben. In Fachsprache und mit tausend Quellenangaben, die dich zu noch mehr Fachwissen führen. Doch ich möchte dich nicht nur mit Modell-Theorie langweilen. Mitmachen ist viel effektiver

Vielleicht erwähne ich sie aber ein bisschen. So am Rande. Denn es gibt Klassiker. Und die erklären einfach zu gut, wie wir als Menschen so „ticken“ und warum wir uns manchmal so unfassbar aufregen.

Ich packe solche Modelle gerne in meine Schreib-Sprache. So, dass es für dich möglichst erfrischend und leicht zu lesen ist.

Also wach bleiben und vor allem nicht nur lesen, sondern hinterher gerne anwenden. 

Ein Klassiker – das Kommunikationsquadrat (auch bekannt als 4-Ohren-Modell) – stammt von dem Psychologen und Kommunikations-Wissenschaftler Friedemann Schulz von Thun.

Schulz von Thun, 4 Ohren Modell

Es beschreibt wunderbar, was wir aus einem einfachen Satz alles heraus hören können. 

Wenn du schon einmal ein Seminar zu Grundlagen der Kommunikation besucht hast, klingelt jetzt vielleicht die Erinnerung. Doch so schön Seminare auch sind, wendest du die praktischen Tipps nicht im wahren Leben an – bleibt es bei dem theoretischen Wissen (selbst das geht irgendwann verloren).

Daher gilt: Use it or loose it.

Benutze was du lernst, ansonsten wird es irgendwann in der Versenkung verschwinden.

Die vier Seiten einer Nachricht – der Sender

Bevor du etwas hörst und innerlich ausflippst, muss erst einmal jemand etwas sagen. Der Sender. Er ist derjenige, der einen Satz ausspricht und damit seine Botschaft sendet. Sagst du also etwas zu einem anderen Menschen bist du der Sender und er/sie der Empfänger. Antwortet dein Gegenüber, wechselt ihr eure Rollen.

Ist dir bewusst, dass du mit jeder deiner Aussagen VIER Botschaften an dein Gegenüber sendest? Übrigens ob du willst oder nicht, du tust es – immer.

Vier Botschaften jeder Nachricht:

  1. Sachinformation (worüber du informierst) – blau
  2. Selbstoffenbarung (was du von dir zu erkennen gibst) – grün
  3. Beziehungshinweis (was du vom Empfänger hältst und wie du zu ihm stehst) – gelb
  4. Appell (was du beim anderen erreichen möchtest) – rot

Nachrichtenquadrat; Schulz von Thun

Kommunikation aus dem wahren Leben:

Nehmen wir folgende Situation:

Du kommst ins Büro. Gestern hast du es geschafft deine ganzen Unterlagen abzuarbeiten und mit zwei Überstunden deinen Schreibtisch „leer“ bekommen. Du freust dich auf einen entspannten Tag, möchtest dich endlich mal Themen widmen, die aufgrund der vielen Arbeit immer hinten runter fallen. Dein Vorgesetzter hat dir nun einfach einen großen Stapel neuer Aufträge auf deinen Schreibtisch gelegt, dessen Bearbeitung eigentlich nicht deine Aufgabe sind.

Du sagst zu deinem Vorgesetzten: „Auf meinem Schreibtisch liegt ein Stapel Aufträge.“

Damit sendest du vier Botschaften.

  • Mit der Sachinformation informierst du ihn über die Fakten. Den Stapel Aufträge auf deinem Schreibtisch.
  • Die Selbstoffenbarung ist ein kritischer Punkt, denn immer wenn du etwas sagst, offenbarst du einen Teil deiner Persönlichkeit/ deiner inneren Welt. Vielleicht bist du bist gestresst, fühlst dich überfordert und erschöpft. Auch wenn du dies nicht aussprichst, ein Teil deiner inneren Haltung wird erkennbar, wenn du eine Botschaft sendest.
  • Durch Mimik, Gestik und Stimmlage teilst du deinem Vorgesetzten mit, was du von ihm hältst und wie du zu ihm stehst. Eure Beziehung zueinander.
  • Und der Appell – möglicherweise könnte der so lauten: „Nimm den Mist von meinem Schreibtisch – am liebsten jetzt sofort.

Auf welchem Ohr hörst du dein Gegenüber?

Nicht nur, dass der Sender auf vier verschiedenen Ebenen seine Botschaft vermittelt – du hörst sie auch noch auf vier Ohren.

Alleine diese Feststellung lässt vermuten, warum im Alltag schnell Missverständnisse und Konflikte entstehen.

Dein Vorgesetzter kann deine Nachricht „Auf meinem Schreibtisch liegt ein Stapel Aufträge“ nun auf vier Ebenen hören.

Die Nachricht könnte so ankommen:

  • Da liegt ein Stapel Aufträge auf dem Schreibtisch von Frau/Herr xyz – Sachinformation
  • Frau/Herr xyz ist gestresst und schlecht gelaunt – Selbstoffenbarung
  • Frau/Herr xyz ist respektlos mir gegenüber und zweifelt meine Führungsqualität an – Beziehung
  • Von mir wird erwartet, dass ich die Aufträge wieder zurück nehme – Appell 

Falls die Situation nicht zu dir passt, dann stelle dir eine typische Situation in einer Beziehung vor. Du oder dein Partner seid bereits zuhause und der andere kommt nach einem langen Tag heim. Noch in der Tür fällt die Aussage: „Hier sieht es ja wild aus.“ Spiele es gedanklich einfach mal durch, welche Botschaften darin stecken können.

Wie kannst du das 4-Ohren-Modell in deiner Kommunikation nutzen?

Um etwas zu verändern, ist der erste Schritt meist die Erkenntnis. Es gibt immer wieder Situationen, in denen dich die Worte deines Gegenübers verärgern. Bewusst darauf zu achten und zu erkennen, auf welchen Ohren du die Worte in diesem Moment hörst. Dich zu fragen, wie du sie denn noch hören könntest, gibt dir bereits einen neuen Blickwinkel und ein anderes Verständnis.

Zum entspannten Kommunizieren, gibt es noch unendlich viele interessante Impulse. Das vorgestellte Kommunikationsquadrat ist ein toller Einstieg, um zunächst ein Verständnis zu entwickeln, wie die eigene Kommunikation bisher abläuft.

Hin zu einer Kommunikation, bei der es weniger Ärger und mehr Verständnis gibt. 

Wie es überhaupt dazu kommt, dass dich Worte verletzen oder verärgern, möchte ich im nächsten Blog Artikel „Warum dir (Neu-)Bewertungen das Leben erleichtern“ mit dir aufgreifen.

Hast du deine eigenen Situationen einmal durchgespielt? Ich freue mich sehr, wenn du deine Erkenntnisse daraus mit mir teilst. Hinterlasse gerne ein Kommentar oder schreibe mir unter: coaching@ineshammer.de

Wenn du gerne tiefer in zwischenmenschliche Kommunikation einzusteigen möchtest, lege ich dir die Bücher „Miteinander reden“ von Friedemann Schulz von Thun ans Herz.


Entspannte Grüße

Ines Hammer Coaching

 

Aus der Blog Serie #beruflicheherausforderungen

1: Fehlende Wertschätzung am Arbeitsplatz
2: Welcher Job macht mich glücklich?
3: Welcher Job macht mich glücklich II & Impulse für Scannerpersönlichkeiten
4: Selbstständigkeit oder Festanstellung – 10 Impulsfragen für deine Entscheidungsfindung
5: Berufliche Veränderung als Mama – Vereinbarkeit & Rollenverteilung
6: Einen Scheiss muss ich – warum du dich als Scannerpersönlichkeit nicht für EINE Idee entscheiden musst
7: Das erste Jahr Selbstständigkeit – 10 Erkenntnisse & hilfreiche Tipps
8: Gewaltfreie Kommunikation (GFK) im Business – was du selbst für deine Zufriedenheit tun kannst
9: Unglücklich im Job? Wertekonflikte und ihre Auswirkung

 

 

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