Jahresrückblick 2021? Es ist der 20.12.2021. DER  20.12.2021 !!!

Wie schnell ging das denn jetzt und wo bitte sind die letzten Monate hin?

Enttäuschte Erwartungen

Mein fast erster Urlaubstag seit einer gefühlten Ewigkeit. Naja nicht ganz, einen Beratungstermin mit einer Kundin habe ich noch vereinbart, aber dann sind alle Termine in diesem Jahr geschafft und das bisschen Backoffice Arbeit macht sich bekanntlich ja von alleine – ähnlich wie der Haushalt und das Einpacken von Weihnachtsgeschenken. Solltest du übrigens in diesem Blog Beitrag Worte ohne V finden, die komisch aussehen – ich habe vor einigen Tagen meinen Kaffee inklusive Zimt-Schoko-Kokosblütenzucker-Milchschaum in den Laptop gekippt und seitdem hat meine Tastatur, insbesondere das V leichte Differenzen mit mir. Nun ja.

Der besagte Rückblick am Montag Morgen dem 20.12.2021 beginnt verheißungsvoll. Kinder haben es wohlbehalten in Schule und Kita geschafft, ich bin in keine Lego-Steine getreten, der Hund hat keine Rentner und rollernden Kinder angepöbelt und der erste Kaffee steht mit Sicherheitsabstand zum Laptop dampfend vor mir. Viele Haken auf meiner imaginären Checkliste √

Mit zwei meiner liebsten Coaching Kolleg*Innen beginne ich den Morgen online, gemütlich mit besagtem Kaffee und Kerzen. Wir reflektieren das vergangene Jahr. 2021.

Ich komme auf die grandiose Idee mein zusammengerolltes Blatt mit 13 Wünschen für 2021 zu öffnen, um mal zu schauen was ich so alles geschafft habe. Möchte mir mal selbst auf die Schulter klopfen. Im nächsten Moment durchflutet mich eine Welle der Enttäuschung, die man mir wohl ansieht und nach dem Lesen des vierten Wunsches lege ich das Blatt gefrustet zur Seite.

Zwischen Laptop und Kaffee versuche ich Abstand zu wahren und höre in mich hinein.

WAS GENAU HABE ICH 2021 EIGENTLICH GEMACHT?

 

Erwartungshaltung checken √

Das hat ja wirklich prima geklappt mit meinen Wünschen für 2021 – gefühlt ist nichts davon erreicht!?

Um ehrlich zu sein, hätte ich im ersten Moment gerne hinter jeden Wunsch einen Haken gesetzt, so wie mit meinen tausend Checklisten. Oder grün durchgestrichen, je nach Stimmung eben. Erledigt. Abhaken. Weiter.

Doch so läuft das nicht mit den Wünschen. Sind ja keine Ziele, sondern eben Wünsche.

Woher kam eigentlich die Erwartung, dass all meine Wünsche erfüllt sein müssen und ich sie streichen kann? Das ich sie „erreichen“ muss? War es meine Intention, als ich die Wünsche aufschrieb überall einen Haken zu setzen? Was genau hab ich mir da eigentlich gedacht? Der Hund rollt unter mir die Augen, seufzt und schläft weiter – er weiß es auch nicht.

Perspektivwechsel – „Bäume, Bäume – Zwischenräume“

Nach einem ersten Frust- und Schreckmoment verändert sich zum Glück mein Blickwinkel.

„Bäume, Bäume – Zwischenräume“ die Stimme einer wundervollen Dozentin hallt in meinem Kopf, es ist die innere Haltung, zwischen all dem was nicht klappt oder gerade nicht stimmig ist, die positiven Zwischenräume zu erkennen und sich genau darauf zu konzentrieren.

Und das tue ich nun. Was bei Klienten klappt, kann ich ja auch mal bei mir selbst anwenden.

Zum einen stelle ich fest, dass ich die Wünsche zwar nicht abhaken kann und doch ist überall etwas passiert. Es sind innere Prozesse angestoßen, es hat sich etwas bewegt und verändert. In mir, vielleicht sogar in meinem Umfeld. Manchmal ist dies im Außen auch noch nicht erkennbar, doch im Inneren passiert bereits viel. Einen großen Teil dieser Prozesse habe ich neurographisch gezeichnet und weiter entwickelt. Und tue es immer noch.

Für einen nicht erfüllten Wunsch bin ich rückblickend betrachtet sehr dankbar: Meine Überprüfung als Heilpraktikerin für Psychotherapie beim Gesundheitsamt hat 2021 nicht geklappt – der nächste freie Termin war erst in 2023 verfügbar. Einer meiner ersten Wünsche auf dem Blatt.

ABER: Statt der Prüfung beim Gesundheitsamt habe ich 2021 eine einjährige Ausbildung in der NeuroGraphik absolviert, als Späteinsteigerin sogar in einer verkürzten Zeit und vor einigen Tagen meine Abschlussarbeiten eingereicht, um bald mein Diplom in den Händen zu halten. Was ein Glück hat sich der Wunsch aus 2021 nicht erfüllt, denn sonst hätte ich nicht die Ausbildung als NeuroGraphik Trainerin & Ästhetischer Coach absolviert und sie so intensiv im Coaching anwenden können. Nie hätte ich diese Methode in einer solchen Tiefe kennen gelernt, hätte ich mich auf die Prüfung konzentriert.

 

‚Würdest du mir bitte sagen, wie ich von hier aus weitergehen soll?“
Das hängt zum großen Teil davon ab, wohin du möchtest‘, sagte die Katze.

Lewis Carroll in Alice im Wunderland

Erkenntnisse aus einem „anderen“ Jahr – Jahresrückblick 2021

Anders als erwartet, ein weiteres Jahr in der Pandemie. Und doch bin ich dankbar und glücklich.

Auch wenn meine Wünsche im ersten Moment nicht so erfüllt wurden, wie ich es erwartet habe – in 2021 habe ich wunderbare Momente erlebt und viel Vertrauen (persönlich und beruflich) erfahren.

Statt der aufgeschriebenen Wünsche sind neue Dinge in mein Leben getreten.
Beruflich ist die NeuroGraphik nicht mehr wegzudenken und persönlich habe ich nach fast 8 Jahren Pause zurück in den Westernsattel gefunden und weiß gar nicht mehr, wie ich so lange ohne Pferdemist an den Schuhen überlebt habe. Vor allem ist Ställe misten einfach die beste Meditation ❤

Neben all dem ist die Online Arbeit für mich seit zwei Jahren ein großer Segen, denn ich darf die Zeit die noch bleibt mit meiner alten Hündin verbringen. Ihr den Alltag geben, der gut machbar ist. Über ihren Altersstarrsinn und die Taubheit schmunzeln und mich freuen, wenn sie beim Yoga ihren Kopf auf mich legt und genau dann gerne kuscheln möchte. Mir bewusst zu werden, dass die Zeit endlich ist, ist ein innerer Prozess der mich 2021 intensiv begleitet.

Kurz-Impulse aus meinem Jahresrückblick 2021

  • Erst wenn ich mich traue die Pfade rechts und links von mir wahrzunehmen und zu betreten, zeigt sich mein Weg.
  • Es geht nicht ums ankommen, sondern wie ich den Weg gehe.
  • Alles wird zum richtigen Zeitpunkt zu mir kommen.
  • Spiel, Freude und Leichtigkeit sind wunderbare Wegbegleiter persönlich und beruflich.
  • Meine Pläne und Ideen dürfen sich verändern.
  • Erlebte Widerstände möchten mir etwas sagen.
  • Alles, wirklich alles ist ein Prozess.
  • Es kommen die Menschen zu mir, die ich anziehe.
  • Manchmal ist planlos sein der beste Plan.
  • Kreativität braucht Freiraum.
  • Ich bin ok mit mir und mit verschiedenen Situationen.
  • Über mich selbst lachen können ist ein großer Gewinn.
  • Dinge annehmen und gemeinsam weiterentwickeln ist zwischenmenschlich ein Gamechanger (Haltung aus dem Improvisations-Theater)

Gutgehen ist aus Liebe gemacht

(Zitat meiner kleinen Tochter – die neben ihren liebsten Menschen auch Schokolade im Herzen trägt)

2022 – neue Wünsche wagen?

Na klar!

In unserer Runde heute Morgen hat sich jeder 13 Wünsche für 2022 aufgeschrieben und ich bin jetzt schon sehr gespannt, welche Erkenntnisse in einem Jahr warten.

 

Dein Jahresrückblick 2021 und dein Ausblick auf 2022

Wie ist es dir ergangen?
Verlief dein Jahr nach „Plan“ oder gab es auch die ein oder andere Abbiegung, bei der sich neue Wege und Möglichkeiten zeigten?
Schaust du zurück und nach vorne?
Nutzt du liebgewonnene Rituale oder bleibt in der weihnachtlichen Hektik wenig Raum für Reflexion?

Impulsfragen zur Reflexion – Jahresrückblick 2021

  • Für was bist du dankbar?
  • Was hat dich überrascht?
  • Mit welchen drei Worten beschreibst du dein Jahr 2021?
  • Mit welchen drei Worten möchtest du dein Jahr 2022 rückblickend betrachten?
  • Welche Erkenntnisse nimmst du aus 2021 mit?
  • Was wünschst du dir von 2022?
  • Welche Stärken konntest du 2021 einsetzen?

Falls du Lust bekommen hast auf eine Reflexion, nimm dir eine halbe Stunde/ Stunde Zeit, schnapp dir einen Keks und einen Tee und beantworte dir einfach diese Impulsfragen auf einem Blatt. Es ist manchmal überraschend, welche Gedanken auftauchen wenn du sie aufschreibst statt sie nur zu denken.

Für mich habe ich festgestellt, dass sie die Zeit zwischen den Jahren immer gut eignet – jedoch sollte es nicht in Stress und Druck ausarten und kein „ich muss noch…“ entstehen. Davon gibt es im Jahr genug. Daher passe ich meine Reflexionen so an, wie es gut machbar ist.

Ich wünsche dir eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Start in 2022 – hinterlasse mir gerne deine Gedanken und Ideen zum Jahresrückblick in den Kommentaren.

Herzliche Grüße

 

 

 

 

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